Wie triffst du deine besten Entscheidungen?
- Andrea Mollet
- 29. Sept.
- 6 Min. Lesezeit
Dies ist ein etwas längerer Beitrag. Die kurze Antwort darauf ist: Mit deiner Entscheidungsautorität. Da ist aber einiges dahinter:
Deine besten Entscheidungen, ist das bei dir ein Prozess oder ein konkreter Moment? Gedankenspiralen? Den Ja-klar-Moment und dann die Zweifel? Ich kenne alles davon!
Die klarsten und besten Entscheidungen sind die, die du nicht mehr im Kopf durcharbeiten musst – mit Abwägen, Zweifel, Unsicherheit, die dich bremsen. Wenn du den Kopf ganz bewusst zum Schweigen bringen kannst, weil du eine Entscheidung genau so getroffen hast, dass es keine Überzeugungen mehr braucht und auch keine Zweifel mehr relevant sind. Diese Entscheidungen triffst du in besonders emotionsstarken Momenten in völliger Klarheit. Sie sind nicht sehr häufig, aber sie können uns für den Alltag viel lernen wie wir Entscheidungen treffen.
Ich nenne sie Wert-Entscheidungen – oder Herzens-Entscheidungen, obwohl, im Human Design ist das eben nicht ganz korrekt. Wert-Entscheidungen sind aussergewöhnlich, vielleicht sogar unkonventionell, unüberlegt und deshalb so wertvoll, weil solche Entscheidungen Leben verändern können – wenn du ihnen vertraust, weil du dann genau weisst, welcher inneren Stimme du folgst. Wert-Entscheidungen sind Weichenstellungen, die du ganz mit deiner persönlichen Entscheidungsautorität triffst - auch ohne das zu wissen.
Was löst Vorstellung bei dir aus?
Weisst du, was alles deine Entscheidung beeinflusst? Zu einem grossen Teil deine emotionale Stimmung, und diese wird beeinflusst von der Frequenz deiner Umgebung, von deiner Gefühlslage, deiner emotionalen Welle mit definiertem Emotionszentrum – oder mit offenem Emotionszentrum, den emotionalen Wellen deines Umfelds.
Die Emotionen wiederum, werden beeinflusst von deinen Gedanken und deinem Gehirn, das bestimmt, wie dein System auf ein Ereignis und dessen Erinnerung reagiert. Wird das Geschehen von deinem Gehirn als gefährlich eingestuft, wird dein Körper Signale von Angst erhalten, die dich bremsen, blockieren oder zum Wegrennen animieren. Dein Gehirn beurteilt ein Ereignis immer nach seinem emotionalen Erfahrungsgedächtnis. Innerhalb von 200 Millisekunden wird im Unterbewusstsein abgescannt, welche Erfahrungen du schon in ähnlichen Situationen gemacht hast. Mit der gedanklichen Erinnerung schüttet der Körper dann die gleichen Botenstoffe aus, die mit der Erinnerung verknüpft sind.

Das Beispiel vom Apfelkuchen……..hmmmm.....
Oder, du bist jetzt in irgendwer’s liebevoller Umgebung, einer Küche oder eines gemütlichen Sitzplatzes, mit dem herrlich duftenden und einladenden Apfelkuchen?
Deine nächste Entscheidung wird von diesem emotionalen Cocktail in deinem System beeinflusst.
Den selben Effekt hat auch eine negative Erfahrung oder Situation – und allein schon der Gedanke daran, bringt viel mehr hervor als nur die Erinnerung daran, eben auch dein gesamtes körperliches und emotionales Empfinden in diesem Moment.
Denken beeinflusst dein Fühlen viel mehr als du denkst – und daraus interpretierst du die Welt und triffst Entscheidungen: für jetzt, für morgen – und auch für gestern. Denn du kannst bestimmen, wie du mit Vergangenem leben willst, wie viel Energie du darin lässt oder weiterhin einspeist.
Den meisten Menschen ist nicht bewusst, dass ihre emotionale Reaktion auf ein Ereignis im Aussen, etwas mit ihrer individuellen Interpretation im Innen zu tun hat! Sie nehmen ihre emotionale Reaktion auf die Welt straight als Wahrheit. Sie ist aber "nur" die eigene, emotionale Wahrheit.
Entscheiden für Heute, Morgen und Gestern
Stell dir vor, du sitzt mit einem lieben Menschen im Gespräch. Dieser Mensch fühlt sich gerade überfordert, beschämt oder unsicher und berichtet dir seine Sorgen. Du wirst ihm wahrscheinlich zuhören, versuchen zu verstehen, warum er sich so fühlt und ihm einen Ratschlag geben, wenn möglich – und wenn nicht, mindestens das Gefühl vermitteln: „Ich verstehe dich.“
Stell dir nun weiter vor, du selbst bist dieser Mensch, gegenüber von dir. Zu sich selbst ist man sofort sehr kritisch und rau. Der Gedanke „Du warst mal wieder ein Idiot!“ ist schneller gedacht, als dir bewusst sein könnte – mit seinem ganzen biochemischen Gefühls-Cocktail dazu…
Wenn du dir selbst gegenüber liebevoll, wie einem Freund begegnen würdest, achtsam bist, welche Gefühle gerade im Raum sind und wie du mit ihnen in Resonanz gehst, kannst du auf einer ganz anderen Ebene mit dir in Verbindung treten.

Erlaubst du dir nach der Wut oder der Enttäuschung einen Resonanzraum für deine Gefühle, um sie mal wohlwollend und auch etwas „gwunderig“ zu betrachten, stellst du die Weichen für dein Empfinden. Du öffnest die Räume der Möglichkeiten, was du aus einem Ereignis – das geschehen ist und nicht mehr geändert werden kann – mitnimmst. Wie du darauf reagieren willst, was es dir für deinen Weg mitgeben kann oder wie du dadurch wachsen kannst.
Mit deinem Denken, mit deinen Gefühlen, beeinflusst DU deine nächste Entscheidung. Du bestimmst auch im Nachhinein den Level an Energie, den dich Vergangenheit kostet – oder den du in deine Zukunft investierst. Der Unterschied ist nur: Was manifestierst du dir unbewusst, und was manifestierst du bewusst – als Schöpferin oder Schöpfer deiner Realität?
Gefühle wollen gefühlt werden
Was dir auf deinem Weg des Entscheidens hilft, ist das Wissen um deine persönliche Entscheidungsautorität. Welche innere Stimme hat also als einzige, die Kompetenz in diesem Bereich? – und es ist nie dein Verstand mit seiner Intelligenz, dem Fachwissen und den Dafür- und Dagegen-Argumenten! Nie, nicht einmal bei der mentalen Autorität.
Fühl mal in dich:
Welche deiner Entscheidungen fühlten sich vielleicht genau richtig an, auch wenn logisch nicht zu erklären – und vielleicht sogar ein wenig verrückt aber ganz klar?
Welche deiner Entscheidungen, die fachlich absolut vernünftig, korrekt und nach Schema waren, fühlen sich leer, öde und taub an?
Weil? Entscheidung geschieht immer auf der Körperebene. Die Nachhaltigen und die Richtigen jedenfalls, die fühlst du mit völliger Klarheit.
Das bedeutet für dich zu wissen: Deine physische und energetische Umgebung und dein körperliches Befinden sind massgeblich wichtig für deine Entscheidungen. Ebenso deine innere Haltung, dein Mindset und vor allem deine Gedanken – denn diese bestimmen, wie du dich fühlst!
Es ist dabei nicht das Ziel, immer die Sonne in der Hosentasche zu haben. Gefühle wollen gefühlt werden.
Du kannst dich zusammennehmen, deine Gefühle zurückstecken, stark sein für den Moment – das bedeutet aber nicht, dass die Empfindung nachher weg sind. Gefühle sind dazu da, uns emotionale Erfahrungen zu geben. Das ist bei angenehmen Empfindungen willkommen, bei den schmerzlichen jedoch nicht, logischerweise.
Der Prozess des Fühlens ist jedoch unerkannt wichtig. Fällt zum Beispiel ein Kind vom Fahrrad, schürft sich das Knie, sind wir schnell geneigt zu sagen: „Es ist nicht so schlimm, es vergeht wieder.“ Wir könnten aber auch sagen: „Oje, zeig mal, was passiert ist. Wo tut es dir weh?“ – das Kind in den Arm nehmen und gemeinsam durch den Moment mit Frust, Enttäuschung und dem schmerzenden Knie gehen. Diese Gefühlserfahrung hat dann einen ganz anderen Wert und emotionale Bedeutung, wie „nur“ blosses Trösten. Weil, wir dürfen lernen, uns mit unseren Gefühlen auseinanderzusetzen, sie zu spüren, sie zu durchleben. So können wir dahinter sehen: Was will uns diese Situation, diese Erfahrung sagen? Wir können dann eine bewusste Entscheidung treffen, wie wir mit ihr umgehen, wie wir handeln wollen und was wir daraus mitnehmen für uns.
Entscheidungsautorität und Wert-Entscheidung
Unsere Entscheidungen werden also durch so viele äussere und innere Faktoren beeinflusst – und das vor allem auf unbewusster Ebene. Verschieden laute Stimmen reagieren darauf, die Gedankenspiralen, Hinterfragen und Zweifel auslösen. Das ist ein sehr kraftraubender und nervenaufreibender Prozess.
Du hast aber auch noch deinen zuverlässigen inneren Kompass in dir. Du kannst Entscheidungen treffen mit deiner Körperweisheit – deiner eigenen Entscheidungsautorität, die in deinem Design angelegt ist. Es gibt sieben Mögliche.
Wenn Entscheidung so klar ist

Auf dem Bild ist unser Hund Luna – das beste Beispiel für eine richtige Entscheidung. Wir wollten einen Hund, ja, aber erst in ein paar Monaten, wenn unser Kleiner in den Kindergarten geht, damit ich allen Ansprüchen von Kindern und Hund auch gerecht werden kann. Darum wollten wir noch warten, und wir hatten Skiferien gebucht und diese auch bereits bezahlt. Die Erziehungssituation mit den Kindern, war zu dieser Zeit gerade sehr herausfordernd. Es hätte rationell betrachtet, überhaupt nicht gepasst, da noch einen Welpen aufzunehmen.
Dann kam Luna - und diese Entscheidung war sofort klar, ohne wenn und aber, nur mit dem klaren Bewusstsein von: Wir werden das schon irgendwie möglich machen.
Eine Woche später kam dann der Lockdown in der Corona-Zeit. Das Thema Skiferien war erledigt, wir haben Wochen daheim verbracht, friedlich, zufrieden, im Homeschooling am Morgen – und am Nachmittag mit Kids und Hund im Wald. Das war Zufall, wir hätten es aber auch so möglich gemacht. Die Jungs konnten jedoch so, die ganze Welpenzeit mit Luna erleben, und wunderbare Bande sind dabei entstanden.
In meinem Fall ist alles eine sakrale Entscheidung. Das sofortige Bewusstsein über die Energie im Moment, das klare Bauchgefühl, das eindeutige Ja - egal was der Verstand dazu sagt.
Auch bevor ich Human Design kannte, waren meine Bauchentscheidungen immer die Richtigen - auch wenn ich dafür mein ganzes Leben umgekrempelt habe ❤️.
Gerade emotionsstarke Momente fordern unsere Entscheidungsstärke und lernen uns dabei ganz viel, weil wir da unsere Entscheidungsautorität besonders gut wahrnehmen.
Welche innere Stimme ist am lautesten? Und weisst du auf welche du hören solltest?
Trust you. Walk on.
Herzlich, Andrea





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