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Für Weisheit braucht es jedes ICH deines Lebens

  • Autorenbild: Andrea Mollet
    Andrea Mollet
  • 9. Sept.
  • 4 Min. Lesezeit

Durch meinen eigenen inneren Prozess habe ich mich gefragt, wie aus Wissen Weisheit entsteht, was das für ein Weg ist und was dazu nötig ist. Ich habe gemerkt, wir sind nicht automatisch klüger, nur weil wir mehr wissen. Eine Begegnung mit unserem Inneren Kind kann uns neue Perspektiven eröffnen und Einsichten schenken, die wir mit reinem Verstand nicht erreichen könnten.


In diesem Text nehme ich dich mit auf diese Entdeckungsreise: Wie Erfahrung, Fühlen und eigenes Erleben aus Wissen eine Weisheit machen, die wirklich zu uns gehört.



Wie entsteht Erkenntnis?


Wissen erlernen wir vor allem dadurch, dass wir Informationen von aussen aufnehmen. Wir hören etwas, sehen etwas, lernen etwas – speichern es im Kopf und können es wiedergeben, zum Beispiel in Prüfungen. Doch manchmal erinnern wir uns später nicht einmal mehr bewusst daran, bis ein Bild, ein Gedanke oder ein Geruch die passende „Schublade“ wieder öffnet.


Alles aufgenommene Wissen bleibt bloss eine Information, wenn es nicht mit einem Gefühl, einem bewussten Verstehen, einem Aha-Moment verknüpft wird. Wirkliches Erkennen von Wissen entsteht nicht im Kopf, nicht im Verstand, sondern tief in uns – im Herzen. Erst durch Erleben, begreifen und Fühlen erkennen wir die Bedeutung dessen, was wir gelernt haben. Daraus entsteht unsere individuelle Weisheit – nicht, weil es in einem Buch steht oder ChatGPT uns sagt, wie etwas funktioniert, sondern weil wir es selbst erfahren haben oder unsere eigenen Schlüsse daraus ziehen.


Ein wunderbares Beispiel:


Du weisst, dass eine Tomate eine Frucht ist – dennoch würdest du sie wahrscheinlich nicht in einen Fruchtsalat mischen. Du weisst das, ohne es gelernt zu haben.


Wann ist Wissen Weisheit?
Wann ist Wissen Weisheit?


Wissen als Kind


Jede Einsicht hat ihre Zeit - und als Kind fehlt eben noch so viel Erfahrung


Besonders spannend wird dieses Thema, wenn ich mit den Human Design Charts von Kindern arbeite. Ich beobachte: ganz junge Menschen sind noch sehr authentisch. Sie urteilen, interpretieren und handeln so nah an ihrer natürlichen Art – individuell, frei und unbefangen. Erst wenn sie älter werden, entfernen sie sich manchmal von dieser ureigenen Natürlichkeit. Anpassung, bewusst oder unbewusst, Erziehung, Prägung, gesellschaftliche Erwartungen – all das formt uns.


Schon in der Grundschule lernen Kinder, ohne dass wir es ihnen beibringen, ein Mittelmass zu definieren, das sie als „normal“ empfinden. Diese Woche war das bei uns Zuhause am Mittagstisch Thema - der grosse Junge der Klasse.


Besondere Kinder fallen auf, werden verglichen und kommentiert. Alle, die irgendwo im Mittelfeld stehen und unauffällig sind, fühlen sich wohl, bei solchen Diskussionen unter den Kindern. Für die Kinder, deren Selbstwert nicht grösser ist als sie selbst, soll die Einzigartigkeit eines jeden, gar nicht so deutlich sein. Denn Sichtbarkeit kann ein Risiko darstellen Gesprächsstoff zu sein. So ist es oft gar nicht das Ziel dieser Kinder, ihre besondere Stärke oder ihre wertvolle Fähigkeit zu zeigen, die sie vielleicht auch von anderen unterscheiden, denn dann würden sie ja auffallen – wie der grosse Junge in der Klasse.


Doch auch viele Kinder wollen in "anerkannten oder coolen" Skills einzigartig sein, wie ihre Idole auf dem Fussballfeld, in der Musik oder bei bekannten YouTubern. Menschen, die etwas Besonderes können, tun oder eine aussergewöhnliche Idee haben - die manchmal sogar unverständlich oder völlig sinn frei ist – und trotzdem Anklang findet. Da ist Besonders-sein etwas gutes.


Der Wunsch nach Anpassung und das Bedürfnis nach Einzigartigkeit existieren beide - unter dem angenommenen "Urteil von: Was ist cool?" der Allgemeinheit. Da Vergleiche immer aus der eigenen Perspektive gemacht werden, lernen Kinder ihre Besonderheiten und ihre Einzigartigkeit zu dämpfen, wenn ihr Talent vielleicht ausserhalb von cool liegt.



Wissen von Erwachsenen


Verknüpfung von Wissen und Rückbesinnung auf die eigene Natur


Wenn du heute diesen Text liest, hast du wahrscheinlich auch schon viele Erfahrungen gemacht, Erkenntnisse und Lebensweisheit gewonnen - und alle waren wichtig.


Du darfst den Gedanken loslassen, dass du Dinge schon früher hättest wissen müssen. Alles, was dir heute klar ist, ist aus deinem eigenen Erleben, deinem eigenen Weg und deinen eigenen Erfahrungen gewachsen. Früher hättest du es noch nicht greifen können – und das ist gut so. Dein heutiges Verständnis ist wertvoll, weil es aus dir selbst heraus entstanden ist. Unsere kindlichen Erfahrungen und unser Umfeld prägen uns, auch als Erwachsene.


Wenn aus Kindern reflektierte, reife Menschen geworden sind, merken viele: „Passen meine Rolle und mein Leben wirklich zu mir? Was ist aus meinen Besonderheiten geworden?“ Sie haben vielleicht sogar viel erreicht – Karriere, Güter, Lebensstandard – und doch spüren sie, dass das sie nicht komplett erfüllt.


Die Rückbesinnung auf die eigene Natur, vor der Prägung durch das Leben, auf unser individuelles Design, kommt wieder in unser Feld. Wir erinnern uns an unser authentisches Strickmuster, das wir als Kinder noch ganz natürlich hatten und mit dem Erwachsenwerden verlernt haben - und merken, dass es im Heute fehlt. Oder dass wir Wünsche zugunsten der Umstände des Lebens zurückgestellt haben.


Wenn wir das Leben leben, erst, wenn wir Erfahrungen sammeln, erleben, fühlen, können wir erkennen, welche Informationen wirklich für uns relevant sind. Dann wird aus Wissen Bewusstsein, das von innen kommt - und dazu braucht es die ganze Lebensweisheit.




Nicht immer sind wir heute klüger


Ich habe erkannt, dass wir heute nicht immer unbedingt klüger sind, als in der Kindheit - obwohl wir so viel mehr wissen und alle Möglichkeiten haben, uns alle Informationen zu beschaffen.


Ein altes Muster, das mich seit meiner Kindheit begleitet - nächtliches Zähneknirschen - konnte ich jahrelang nicht lösen. Um hinter diese Ursache zu blicken, bin ich zur Hypnose. Mein kleines Ich, mit etwa 10 Jahren, konnte mir genau zeigen woher dieser innere Druck kommt. Und ich konnte heute, dieser kleinen Andrea sichtbar machen, dass sie diese Anspannung loslassen darf, weil ich weiss, wohin unser Weg uns führt.


Diese Innere Kind Arbeit kann unheimlich wertvoll sein - und ganzheitlich heilsam.


Wir dürfen uns darauf besinnen, dass wir immer selbst entscheiden, wie wir mit Herausforderungen umgehen und ob wir sie verändern.


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Frage an dich:


Was würdest du deinem jüngeren Ich mitgeben, wenn du einen Tag mit dir verbringen könntest?


Welche Weisheit würdest du teilen?


Und was könntest du heute von deinem jüngeren Ich wieder lernen?


Was ist deine Einzigartigkeit, deine Besonderheit? Feiere sie, so oder so! Unabhängig davon was andere sagen! Dein Human Design kann dir helfen diese Qualitäten sichtbar zu machen, wenn sie seit langem verborgen oder noch nicht voll entfaltet sind.


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Für Weisheit braucht es jedes Ich deines Lebens


 - das ist meine Erfahrung und meine Erkenntnis daraus, wie Wissen in allen Lebenslagen entsteht.


Herzlich, Andrea


Liebe Christina, so vielen Dank hast du mir diese wertvolle Erfahrung ermöglicht!


Eine Herzensempfehlung:

Christina Ender, Hypnose und Beratung: https://www.christina-ender.ch/




 
 
 

2 Kommentare


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09. Sept.

Wie wundervoll geschrieben. 💛🫶💛

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Andrea Mollet
Andrea Mollet
09. Sept.
Antwort an

Vielen Dank💛

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