Emotionen sind nicht die Wahrheit – aber sie erzählen dir eine
- Andrea Mollet
- 2. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Nichts bewegt uns so wie unsere Emotionen - und nichts ist so unterschiedlich in der Empfindung wie ein Gefühl.
Jeder von uns nimmt sein Gefühl als seine Wahrheit - doch wie viel davon ist wahr? Und wie viel davon aus dem Aussen, übernommen oder wirklich die eigene Empfindung? Denn, was ich empfinde, muss nicht immer auch zu mir gehören!
Das war eines meiner grössten Learnings im Human Design – und der grosse Gamechanger für mich.
Das Emotionszentrum
Sind in der Human Design Chart zwei gegenüberliegende Tore definiert, bildet sich ein Kanal – dadurch werden beide Zentren definiert.
Hast du ein definiertes Emotionszentrum, sendest du deine Gefühlswelt aktiv nach aussen. Du lebst mit deinen emotionalen Wellen, die mal stark mal weniger stark ausfallen, einem gewissen Zyklus folgen und weder vorhersehbar noch beeinflussbar sind. Das bist einfach du - gehst du heute mit einem Gefühl schlafen, muss das morgen beim Aufstehen nicht mehr das Selbe sein.
Sind keine oder nur einzelne Tore im Emotionszentrum aktiviert, es bildet sich kein Kanal zu einem anderen Tor, ist dein Emotionszentrum offen, bezw. nicht definiert. Deine Gefühlswelt ist - wenn du alleine und die Welt um dich gerade in Ordnung ist - ruhig, stabil, und wenn du dein Mindset im Griff hast, fröhlich und friedlich.
Das währt solange bis du anderen Menschen begegnest.
Menschen mit offenem Emotionszentrum sind dafür designt Emotionen zu erkennen und aufzunehmen - dein Leben kann sich also anfühlen wie in einer Nussschale auf stürmischer See, wenn du dir dessen nicht bewusst bist.
Die Wirkung der Gefühlsfarben
Stelle dir das so vor wie beim Wassermalen:
mit offenem Emotionszentrum ist deine Gefühlswelt wie das klare Wasser in dem Glas, in dem ein Pinsel ausgewaschen wird, bevor mit einer anderen Farbe weiter gemalt wird. Jeder Mensch mit dem du interagierst, hinterlässt "seine Gefühlsfarbe" in deinem Glas.
Mit definiertem Emotionszentrum hat dein Wasserglas jeden Tag, oder von einem Moment auf den anderen, eine andere Farbe. Stehst du morgens mit einem sonnigen gelb auf, kann sich das auch ohne äussere Einflüsse, eben in ein orange oder braun ändern.
Du darfst dir also mit einem offenen Emotionszentrum bewusst sein, dass deine Gefühlsfarben sehr stark von aussen beeinflusst wird und für dich klären: "Sind die Emotionen die ich gerade fühle wirklich meine? Oder darf ich sie wieder ziehen lassen und mein Wasserglas auswaschen?
Und mit dem definierten Emotionszentrum: "Hat meine veränderte Empfindung wirklich etwas mit der Realität zu tun oder hat sich nur meine emotionale Brille auf die Realität geändert?"
Gefühle sind nicht gleich Realität
Für uns alle gilt, dass unsere Gefühle sehr stark über unser Unbewusstes getriggert werden - sie haben also nicht zwangsläufig etwas mit der Wahrheit zu tun, sondern viel mehr mit dem Filter, durch den wir unsere Umgebung und eine Situation wahrnehmen.
Was geschieht zwischen einem Ereignis und unserer emotionalen Reaktion?
Der Raum der Resonanz: unser individueller Wahrnehmungsfilter, die Interpretation des Geschehenen, basierend auf unserem emotionalen Erfahrungsgedächtnis.
Ängste, negative Glaubenssätze und alte Muster beeinflussen also sehr stark wie wir eine Situation empfinden, beurteilen und im Anschluss darauf reagieren - unser Gehirn unterscheidet dabei nicht zwischen tatsächlicher Realität und Vorstellung.
Emotionale Bewusstheit bedeutet Freiheit
Unsere Gefühlswelt ist so dynamisch und bunt wie ein Aquarell - mit dem nötigen Bewusstsein schaffen wir Verständnis für unser Empfinden und damit die Freiheit, unsere Emotionen zu gestalten.
Denn: du kannst dein Erleben aktiv in die Hand zu nehmen.
Ich wünsche dir, lieber Leser, eine fröhlich-bunte Farbpalette für deine Gefühlswelt von heute - sie ist ein weiterer Baustein in deinem Erfahrungsgedächtnis, das schon morgen beeinflusst wie du fühlst.
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